Die Wetterlage in Niedersachsen bleibt angespannt. Obwohl die Gefahr von Waldbränden laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) derzeit abnimmt, gibt es weiterhin Regionen mit mittlerem Risiko. Besonders betroffen sind die Gebiete rund um Hannover, Celle, Faßberg, Bergen und Wittingen-Vorhop. Förster und Behörden richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Wetterentwicklung bis zum Wochenende.
Inhaltsverzeichnis:
- Mittlere Gefahr in Regionen wie Celle und Faßberg
- Knut Sierk warnt vor steigender Zahl an Bränden
- Bodenfeuchte nimmt weiter ab
- Gesetzliche Verbote zum Schutz der Wälder
Mittlere Gefahr in Regionen wie Celle und Faßberg
In Teilen Ostniedersachsens gilt laut DWD weiterhin eine mittlere Waldbrandgefahr. Diese Einschätzung betrifft insbesondere Hannover sowie Landkreise wie Celle und Gifhorn. Die aktuelle Warnlage zeigt, dass sich die Situation kurzfristig entspannen könnte. Doch am Freitag wird in Faßberg erneut mit der zweithöchsten Gefahrenstufe gerechnet.
Die steigenden Temperaturen und ausbleibende Niederschläge verschärfen die Lage. Der DWD geht davon aus, dass die Waldbrandgefahr zum Wochenende erneut zunimmt. Auch wenn die vergangenen Tage regional Entspannung brachten, bleibt die Situation instabil.
Knut Sierk warnt vor steigender Zahl an Bränden
Bereits 90 Brände wurden 2024 in Niedersachsen registriert. Das ist knapp die Hälfte der im gesamten Vorjahr gemeldeten 204 Feuer. Diese Zahlen stammen von der Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg. Deren Leiter, Knut Sierk, zeigt sich angesichts dieser Entwicklung besorgt. Zum Vergleich: 2023 wurden 278 Brände gezählt. Im besonders trockenen Jahr 2022 lag die Zahl sogar bei 648.
Die Gefahr steigt durch anhaltende Trockenheit. Vor allem die obere Bodenschicht sei stark ausgetrocknet. Das belegen Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, das regelmäßig den sogenannten Dürremonitor veröffentlicht.
Bodenfeuchte nimmt weiter ab
Ein zentrales Problem stellt die reduzierte Bodenfeuchte dar. Laut DWD mangelt es in Niedersachsen aktuell deutlich an Wasser in den oberen Bodenschichten. Die Vegetation ist dadurch besonders leicht entflammbar. Diese Entwicklung zeigt sich landesweit und betrifft Laub- und Nadelwälder gleichermaßen.
Als langfristige Strategie wird seit den 1990er-Jahren auf Umstrukturierung der Waldbestände gesetzt. Reine Fichtenbestände sollen durch Mischwälder ersetzt werden. Laubbäume mit tieferen Wurzeln sind widerstandsfähiger gegen Trockenperioden. Der Umbau verläuft jedoch langsam. Daher hoffen viele Förster nun auf ausgiebige Regenfälle, die aber vorerst nicht erwartet werden.
Gesetzliche Verbote zum Schutz der Wälder
Vom 1. März bis zum 31. Oktober gilt in Niedersachsen ein striktes Rauch- und Feuerverbot in Wäldern, Mooren und Heiden. Das regelt das Niedersächsische Waldgesetz. Auch in der Umgebung dieser Gebiete ist das Entzünden von Feuer untersagt. Ziel ist es, Brände zu vermeiden und die Vegetation in der Trockenzeit zu schützen.
Zur aktuellen Lage gehören:
- 90 gemeldete Brände in Niedersachsen bis Anfang April 2024
- Mittlere Gefahrenstufe in mehreren Regionen
- Erhöhtes Risiko durch ausgetrocknete Böden
- Keine ergiebigen Regenfälle in Sicht
Die kommenden Tage bleiben laut Prognose des DWD sonnig und trocken. Temperaturen steigen weiter. Damit bleibt die Lage in den niedersächsischen Wäldern weiterhin kritisch.
Quelle: NDR