In Niedersachsen hat sich die Waldbrandsituation spürbar verschärft. Besonders der Nordosten des Bundeslandes ist aktuell stark betroffen. An zahlreichen Orten gilt seit heute die zweithöchste Warnstufe. Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem erhöhten Risiko, das sich voraussichtlich erst ab Sonntag etwas abschwächen wird. Die aktuelle Entwicklung ist laut Experten für diese Jahreszeit ungewöhnlich.
Inhaltsverzeichnis:
- Warnstufe 4 in Celle, Soltau und Lüchow
- Güterzug löst mehrere Brände im Landkreis Ammerland aus
- Geringe Luftfeuchtigkeit und trockene Böden verschärfen Lage
- Lüneburger Zentrale warnt vor unvorsichtigem Verhalten
Warnstufe 4 in Celle, Soltau und Lüchow
Der Deutsche Wetterdienst meldet derzeit Warnstufe 4 in mehreren Landkreisen. Dazu gehören Celle, Bergen und Faßberg im Landkreis Celle, Uelzen und Wendisch Evern im Landkreis Lüneburg sowie Soltau im Heidekreis. Auch Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg), Wittingen-Vorhop (Landkreis Gifhorn) und Nienburg (Weser) sind betroffen. Diese Stufe bedeutet eine hohe Waldbrandgefahr.
Knut Sierk von den niedersächsischen Landesforsten betont, dass die aktuelle Lage früh im Jahr eintritt. Normalerweise seien solche Warnungen erst später im Frühling zu erwarten. Trotzdem gehen die Behörden davon aus, dass ab Sonntag die Gefahr auf Warnstufe 3 sinken wird. Das entspricht einer mittleren Gefahrenlage.
Güterzug löst mehrere Brände im Landkreis Ammerland aus
Ein defekter Güterzug hat am Dienstag entlang der Bahnstrecke zwischen Ocholt und Apen mehrere Brände verursacht. Die Feuerwehr musste Brandnester auf einer Strecke von zehn Kilometern löschen. Dies teilte ein Sprecher der Kreisfeuerwehr Ammerland mit. Bereits am Montag war es in Meppen (Landkreis Emsland) zu einem Brand gekommen. Im Esterfelder Forst brannten rund 150 Quadratmeter. Ein Radfahrer hatte das Feuer entdeckt.
Auch in Posthausen (Landkreis Verden) kam es zu einem größeren Einsatz. Dort brannte am Donnerstag eine etwa 1.000 Quadratmeter große Fläche im Moorgebiet. Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Geringe Luftfeuchtigkeit und trockene Böden verschärfen Lage
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor einer Kombination ungünstiger Wetterbedingungen. Es hat in vielen Teilen Niedersachsens seit Tagen nicht geregnet. Gleichzeitig steigen die Temperaturen, während die Luftfeuchtigkeit sinkt. Dazu kommen leichte Winde. Diese Faktoren zusammen erhöhen das Risiko für neue Brände.
Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Die Bodenfeuchte ist in Niedersachsen momentan stark reduziert. Besonders die oberen Schichten sind laut Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums betroffen. Dort fehlt Wasser, was die Entzündbarkeit der Pflanzenreste erhöht. Diese liegen im Frühjahr noch vom Vorjahr auf dem Waldboden und können durch kleinste Funken entzündet werden.
Lüneburger Zentrale warnt vor unvorsichtigem Verhalten
Die Waldbrandzentrale in Lüneburg mahnt zur Vorsicht in den kommenden Tagen. Folgende Verhaltensregeln sollten beachtet werden:
- Keine glimmenden Zigaretten im Wald zurücklassen
- Nur an offiziellen Plätzen grillen
- Autos nicht auf trockenen Grasflächen abstellen
Schon eine kleine Unachtsamkeit kann ausreichen, um einen Brand auszulösen. Die Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft, um neue Feuer möglichst schnell zu bekämpfen. Wie sich die Lage weiterentwickelt, hängt von den Wetterbedingungen der kommenden Tage ab.
Quelle: NDR