Verkauf von Christbaumkugeln
Verkauf von Christbaumkugeln, Foto: pixabay

Das traditionsreiche Geschäft „Justy“ in der Lüneburger Innenstadt steht kurz vor dem Aus. Die Betreiberin Justyna Krisp will die Tür ihres Geschäfts zum letzten Mal am 30. Juni schließen. Dabei hinterlässt sie nicht nur eine Lücke im Einzelhandel, sondern auch 1300 mundgeblasene Christbaumkugeln aus Glas. Diese sollen nicht im Müll enden – das Ehepaar Krisp sucht nun gezielt eine gemeinnützige Einrichtung, die den wertvollen Weihnachtsschmuck übernimmt.

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Geschäft „Justy“ schließt nach 21 Jahren

Das kleine Ladenlokal Auf dem Kauf 8, nur wenige Schritte vom Stintmarkt entfernt, war über zwei Jahrzehnte ein fester Bestandteil der Lüneburger Innenstadt. Seit 21 Jahren führte Justyna Krisp das Geschäft, das sich auf Modeschmuck, Hochzeits- und Weihnachtsdekoration spezialisiert hatte. In den letzten Jahren lebte es fast ausschließlich vom Tourismus.

Ihr Ehemann Peter Krisp berichtet, dass die Begeisterung für Weihnachtsdekoration bei einem Besuch in Krakau entstand. Dort kaufte er vor 20 Jahren 1600 Glasornamente in einer polnischen Galerie. Viele davon verkaufte er auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt – einige wurden sogar mit eigenen Illustrationen versehen. Die Leidenschaft blieb. Doch nun müssen sie Abschied nehmen.

Einzigartige Kugeln mit Geschichte

Die Sammlung umfasst 1300 Einzelstücke in dunklem Rot, Gold, Silber, Blau, Weiß und Grün. Viele davon glitzern, zeigen Muster oder außergewöhnliche Formen – von spitz zulaufend bis kugelrund. Besonders auffällig: ein Fabergé-Ei mit Swarovski-Steinen, das als teuerste Kugel der Welt gilt. Es bleibt im Besitz der Familie.

Einige Designs stechen besonders hervor, wie ein pinker Inliner oder ein Donut in Schwarz und Silber. Jede Kugel ist handgefertigt und mundgeblasen, was ihren Wert zusätzlich erhöht. Doch: Die Zukunft dieser besonderen Stücke steht auf der Kippe. Wenn keine geeignete Organisation gefunden wird, könnten sie zerstört werden.

Spende an sozialen Zweck geplant

Das Ehepaar Krisp möchte den Großteil der Sammlung spenden – mindestens die Hälfte soll auf einmal abgegeben werden. Die Voraussetzung: Die Einrichtung muss gemeinnützig arbeiten und einen sozialen Zweck verfolgen. Ziel ist, den Weihnachtsschmuck in gute Hände zu geben.

Bis zum 21. Juni, dem letzten verkaufsoffenen Samstag, läuft der Räumungsverkauf. Alle Artikel sind stark reduziert. Was nicht verkauft wird, kann verschenkt werden – sofern sich rechtzeitig ein Abnehmer findet. Die Zeit drängt.

Gesundheitliche Gründe führen zur Aufgabe

Die Entscheidung zur Schließung fiel nicht leicht. Doch wirtschaftlicher Druck und persönliche Gründe führten letztlich dazu. Peter Krisp leidet an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS und kann seine Frau nicht mehr unterstützen. Die Umsätze reichen nicht aus, um das Geschäft weiterzuführen.

Die Zukunft der Christbaumkugeln liegt nun in den Händen der Öffentlichkeit. Wer Interesse hat, wird gebeten, sich direkt bei Justyna Krisp zu melden.

Quelle: Landszeitung Winsener-Anzeiger