Warnstreik in Lüneburg
Warnstreik in Lüneburg, pixabay/Foto illustrativ

In Lüneburg und Umgebung fuhren am Mittwoch nahezu keine Busse mehr. Der Grund war ein erneuter Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Ziel ist es, den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Betroffen sind sowohl die Stadt als auch der Landkreis Lüneburg. Die Beteiligung war groß: Rund 150 Fahrerinnen und Fahrer der KVG Stade demonstrierten in der Innenstadt.

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Protestmarsch mit Rene Keller durch Lüneburger Sande

Mit Trillerpfeifen, Transparenten und Warnwesten ausgerüstet, zogen die Streikenden durch das Zentrum. Bereits an der Haltestelle am Sande wurde für viele Fahrgäste deutlich, dass auch an diesem Tag kaum Busse fahren würden. Hauptredner der Kundgebung war der Busfahrer Rene Keller. Er kritisierte, dass Beschäftigte der KVG Stade schlechter bezahlt würden als Kollegen in anderen Betrieben.

Die dritte Verhandlungsrunde am 5. Mai blieb ergebnislos

Neue Gespräche zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband Niedersachsen (AVN) sollen am 28. Mai stattfinden. In der Zwischenzeit rief die Gewerkschaft zu drei Streiktagen auf. Zwei davon sind bereits umgesetzt. Lüneburg ist besonders betroffen, da viele Linien komplett ausfielen.

Gleiche Arbeit, gleiche Bezahlung

Die Forderung der Streikenden ist klar: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Die Teilnehmer des Protestes betonten, dass sie den öffentlichen Nahverkehr am Laufen hielten – auch bei Wind, Wetter und weit über der Belastungsgrenze. Die Stimmung auf dem Platz war kämpferisch. Die Botschaft lautete: Ohne die Fahrer läuft nichts.

Rene Keller betonte in seiner Rede mehrfach die Wichtigkeit ihrer täglichen Arbeit. Die Angestellten erwarten eine Anerkennung, die sich nicht nur in Worten, sondern auch auf dem Gehaltszettel zeigt. Die Reaktionen aus der Menge waren zustimmend, der Applaus laut.

Streik als Signal an den Arbeitgeberverband Niedersachsen

Mit dem Slogan „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streik-Tag“ verdeutlichten die Beschäftigten ihre Entschlossenheit. Der Streik wird nicht nur als Druckmittel verstanden, sondern auch als Akt der Selbstachtung. Die Gewerkschaft Verdi nutzt die Zeit bis zur nächsten Verhandlungsrunde, um ein deutliches Zeichen zu setzen.

Fahrgäste in Stadt und Landkreis müssen weiterhin mit Ausfällen rechnen. Ob der Streik Wirkung zeigt, wird sich am 28. Mai zeigen. Dann gehen die Gespräche zwischen Verdi und dem AVN in die nächste Runde. Bis dahin bleibt die Lage im öffentlichen Nahverkehr in Lüneburg angespannt.

Quelle: Landszeitung Winsener Anzeiger