Ein Schaden an der Oberleitung in Celle hat am Wochenende den Bahnverkehr zwischen Hannover und Hamburg erheblich beeinträchtigt. Sowohl Regional- als auch Fernzüge waren betroffen. Die Störung führte zu Verspätungen, Zugausfällen und einem großangelegten Evakuierungseinsatz.
Inhaltsverzeichnis:
- Schaden an der Oberleitung in Celle
- Auswirkungen auf den Regionalverkehr
- Verspätungen im Fernverkehr
- Einsatzkräfte und Reparaturarbeiten
- Wiederaufnahme des Verkehrs
Schaden an der Oberleitung in Celle
Am späten Samstagabend bemerkten Anwohner in Celle helle Blitze und lautes Poltern im Bereich der Bahngleise. Sie informierten daraufhin die Polizei. Nach Angaben der Einsatzkräfte riss der Stromabnehmer eines Triebwagens am Ende eines Regionalzuges mehrere Oberleitungskabel herunter. Der Zug kam auf freier Strecke zum Stillstand und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen.
Mehr als 140 Fahrgäste befanden sich in dem betroffenen Zug. Die Feuerwehr rückte an und organisierte die Evakuierung. Die Strecke von rund 500 Metern bis zum Bahnhof Celle wurde notdürftig ausgeleuchtet. In kleinen Gruppen begleiteten Feuerwehrleute die Passagiere sicher zum Bahnsteig.
Auswirkungen auf den Regionalverkehr
Laut der Eisenbahngesellschaft Metronom wurde am Sonntagvormittag ein Gleis zwischen Hannover und Hamburg wieder freigegeben. Der Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Celle und Isernhagen sowie Celle und Ehlershausen wurde daraufhin schrittweise eingestellt.
Trotz dieser Teilfreigabe kommt es weiterhin zu erheblichen Verspätungen. Betroffen sind vor allem folgende Linien:
- RE2 (Hamburg – Hannover über Uelzen)
- RE3 / RB31 (Hamburg – Hannover über Uelzen)
Nach Angaben des Unternehmens sollen sich die Fahrgäste auf unregelmäßige Fahrpläne und mögliche Zugausfälle einstellen. Die vollständige Wiederaufnahme des Normalbetriebs hängt von der Reparatur der beschädigten Oberleitung ab.
Verspätungen im Fernverkehr
Auch der Fernverkehr ist stark eingeschränkt. Laut der Deutschen Bahn fallen einzelne Verbindungen zwischen Hamburg, Hannover und Bremen aus. Die Halte in Lüneburg, Uelzen und Celle entfallen bei mehreren Zügen.
Bei allen ICE- und IC-Zügen zwischen Hamburg und Hannover ist derzeit mit Verspätungen von etwa 30 Minuten zu rechnen. Die Bahn weist darauf hin, dass die betroffenen Verbindungen in den elektronischen Auskunftsmedien sichtbar sind. Reisende werden gebeten, vor Fahrtantritt die aktuellen Informationen zu prüfen.
Einsatzkräfte und Reparaturarbeiten
Die Feuerwehr Celle war mit mehreren Fahrzeugen und rund 40 Kräften im Einsatz. Sie sicherte die Unfallstelle und unterstützte die Evakuierung der Passagiere. Auch Polizei und Notfallmanager der Bahn waren vor Ort.
Techniker der Bahn begannen in der Nacht mit den Reparaturarbeiten. Der Aufwand ist erheblich, da mehrere Oberleitungsabschnitte erneuert werden müssen. Die vollständige Instandsetzung kann laut Bahn noch bis in die kommende Woche dauern.
Wiederaufnahme des Verkehrs
Am Sonntagvormittag konnte zumindest ein Gleisabschnitt wieder genutzt werden. Damit ist ein eingeschränkter Verkehr möglich. Die Bahn und die Metronom-Gesellschaft rechnen jedoch weiterhin mit Störungen im gesamten Streckennetz zwischen Hannover und Hamburg.
Fahrgästen wird geraten:
- Vor Reiseantritt aktuelle Fahrpläne zu prüfen.
- Gegebenenfalls alternative Verbindungen über Bremen oder Uelzen zu wählen.
- Zusätzliche Reisezeit einzuplanen.
Trotz laufender Reparaturen bleibt die Situation angespannt. Die Behörden und die Bahnunternehmen arbeiten daran, die Normalität im Zugverkehr so schnell wie möglich wiederherzustellen.
Quelle: NDR