Ab Montag müssen Fahrgäste des privaten Bahnunternehmens Metronom mit spürbaren Einschränkungen rechnen. Ein sogenannter Stabilisierungsfahrplan gilt vom 3. November bis zum 13. Dezember, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und kurzfristige Zugausfälle zu vermeiden. Die Anpassung betrifft vor allem Pendler zwischen Hamburg, Lüneburg, Uelzen, Bremen und Rotenburg.
Inhaltsverzeichnis:
- Weniger Züge zwischen Hamburg und Lüneburg
- Nur 22 von 27 Zügen im Einsatz
- Landesnahverkehrsgesellschaft behält Zahlungen ein
- Fahrgäste sollen informiert bleiben
Weniger Züge zwischen Hamburg und Lüneburg
Betroffen sind die Linien RE3, RB31, RE4 und RB41 auf den Strecken Hamburg–Lüneburg–Uelzen sowie Bremen–Rotenburg–Hamburg. Insgesamt werden 16 Fahrten gestrichen, da nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Das Unternehmen Alstom, das für die Instandhaltung zuständig ist, kann derzeit nicht die notwendige Zahl betriebsbereiter Züge bereitstellen. Fahrgäste werden gebeten, sich regelmäßig online über den aktuellen Stand des Fahrplans zu informieren. Die Situation erinnert an ähnliche Ausfälle, die sich bereits im Oktober nach einem Oberleitungsschaden in Celle ereignet hatten – mehr dazu hier.
Nur 22 von 27 Zügen im Einsatz
Nach Angaben von Alstom sind aktuell nur 22 der 27 benötigten Fahrzeuge im Betrieb. Ursache seien verlängerte Materialbeschaffungszeiten, insbesondere bei ungeplanten Reparaturen.
Dazu zählen beispielsweise Schäden nach Unfällen oder Defekte an einzelnen Bauteilen. Mitte Oktober wurden zwei Züge durch einen Oberleitungsschaden und einen umgestürzten Baum beschädigt. Laut Alstom sollen diese Züge Anfang November wieder einsatzbereit sein. Das Unternehmen plant außerdem, die verbleibenden Fahrzeuge noch vor Jahresende vollständig bereitzustellen.
Landesnahverkehrsgesellschaft behält Zahlungen ein
Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), die Alstom für Wartung und Instandhaltung bezahlt, hat auf die anhaltenden Probleme reagiert. Ein erheblicher Betrag wurde von Alstom einbehalten, wie eine Sprecherin bestätigte. Parallel prüft Metronom, wann zusätzliche Fahrzeuge in den Betrieb integriert werden können. Diese sollen über Ersatzkapazitäten der LNVG bereitgestellt werden. Die LNVG plant zudem, Schadensersatzforderungen gegenüber Alstom geltend zu machen. Das Unternehmen hat betont, dass die Wiederherstellung der vollen Flotte höchste Priorität habe. Ähnliche infrastrukturelle Themen beschäftigen auch andere Regionen in Niedersachsen, etwa bei der Bahn-Sanierung zwischen Hamburg und Hannover.
Fahrgäste sollen informiert bleiben
Reisende sind angehalten, sich auf den Webseiten der Betreiber über Änderungen zu informieren. Die digitalen Fahrpläne werden täglich aktualisiert. Auch die LNVG weist darauf hin, dass kurzfristige Anpassungen weiterhin möglich sind. Der Fall verdeutlicht die Abhängigkeit des Nahverkehrs von technischen und logistischen Faktoren. In Niedersachsen bleibt das Thema Mobilität – von Bahn bis Bus – ein zentrales Anliegen, insbesondere mit Blick auf die Zukunft der Mobilität im Land. Die Einschränkungen sollen spätestens Mitte Dezember aufgehoben werden, sobald alle 27 Fahrzeuge wieder betriebsbereit sind. Bis dahin bleibt der Betrieb reduziert, um Stabilität und Planbarkeit für Fahrgäste zu gewährleisten.
Quelle: NDR