Lüneburg gestaltet die Innenstadt neu
Lüneburg gestaltet die Innenstadt neu, , Foto: pixabay

Die niedersächsische Hansestadt Lüneburg rückt die Zukunft ihrer Innenstadt in den Fokus. Bei der 4. Lüneburger Stadtkonferenz und der erstmals organisierten Stadtmesse wurden zentrale Entwicklungen, Herausforderungen und Projekte vorgestellt. Über 69.000 Menschen wurden in Europas größter Passantenbefragung interviewt, auch Lüneburg war Teil dieser Analyse. Die Ergebnisse liefern ein deutliches Bild. Es geht nicht nur um Leerstand, sondern um Aufenthaltsqualität, grüne Infrastruktur und Sicherheit. Die Konferenz und Messe zeigten klare Handlungsansätze – darunter vier zentrale Themenfelder in Form von Workshops.

Inhaltsverzeichnis:

Claudia Kalisch und die Neuausrichtung der Innenstadt

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch stellte verschiedene Maßnahmen vor, die die Stadtverwaltung bereits umgesetzt hat. Dazu gehören Sitzgelegenheiten, Begrünungszonen, das „StadtWC“-Projekt, Rückzugsorte für Familien und die Neugestaltung des Glockenhofs. Diese konkreten Schritte wirken sich auf den Alltag vieler Bürger:innen aus. Daten belegen: Die Zahl der Passanten, Tagesgäste und Übernachtungen ist gestiegen.

Ziel sei es, bestehende Potenziale weiterzuentwickeln und die Innenstadt nicht nur als Einkaufsort, sondern als Lebensraum zu verstehen. Die positive Resonanz unterstreicht das. Auch die erstmalig durchgeführte Stadtmesse verdeutlichte, wie vielfältig das Engagement der Stadt ist – von Stadtmarketing über Klimastrategien bis hin zur Stadtjugendpflege.

Boris Hedde und die Ergebnisse der Passantenstudie

Das Institut für Handelsforschung Köln untersuchte die Vitalität von 107 Innenstädten. Lüneburg schnitt überdurchschnittlich ab. Die Ergebnisse zeigen: 48 Prozent der Befragten sind Fans der Innenstadt, nur 12 Prozent äußerten Kritik. Drei zentrale Wünsche wurden deutlich:

  • Mehr öffentliche Toiletten
  • Weitere Begrünung
  • Strategien gegen Leerstand

Laut Studie sind Aufenthaltsqualität, architektonische Gestaltung und das Erlebnis vor Ort entscheidend. Parkmöglichkeiten hingegen verlieren an Bedeutung. Diese Erkenntnisse könnten die zukünftige Planung maßgeblich beeinflussen.

Polizei und Stadt setzen auf Sicherheit und Zusammenarbeit

Das Thema Sicherheit wurde durch den Austausch zwischen der Polizeiinspektion und der Stadtverwaltung hervorgehoben. Es bestehen keine konkreten Gefährdungslagen. Veranstaltungen werden im Vorfeld umfassend analysiert. Die Polizei setzt auf Präsenz in der Innenstadt, um Vertrauen zu schaffen.

In enger Kooperation mit dem Ordnungsdienst und dem sozialen Dienst der Stadt werden auch sensible Themen wie Drogen- und Alkoholszenen adressiert. Ein neuer Runder Tisch ist bereits vereinbart. Ziel ist ein kontinuierlicher Dialog zwischen allen Beteiligten.

Vier Workshops, klare Handlungsfelder

Die Workshops der Konferenz zeigten strukturiert auf, wo es Handlungsbedarf gibt. Die Ergebnisse wurden kategorisiert:

  • Innenstadtmanagement:
    • Fokus auf Leerstand und Grünflächen
    • Immobilienwirtschaftlicher Dialog notwendig
    • Barrierefreiheit als Ziel
  • Kulturraum Innenstadt:
    • Vorschlag: Einrichtung eines Kulturstammtischs
    • Konsumfreie Räume und niedrigschwellige Kulturangebote für neue Zielgruppen
  • Touristischer Stadtraum trifft Lebensraum:
    • Tourismus schafft wirtschaftliche Impulse
    • Bewohner:innen und Gäste nutzen ähnliche Strukturen
    • Notwendigkeit zur Vereinbarkeit beider Gruppen
  • Klimaanpassung:
    • Begrünung von Plätzen und Dächern
    • Trinkwasserspender und schattenspendende Bäume
    • Entsiegelung als langfristige Strategie

Lüneburg setzt auf klare Daten, bürgernahe Projekte und strukturierte Zusammenarbeit. Die Konferenz und Messe lieferten wertvolle Impulse für eine lebendige und zukunftsfähige Innenstadt.

 Quelle: Lüneburg Aktuell